Immer wieder wird auf die schwieÂriÂge FinanÂzieÂrung der UnternehmensÂnachfolge als eines der größten HemmnisÂse für NachfolÂger hingeÂwieÂsen. Ebenso wie Gerald Grusser, HauptÂgeÂschäftsÂfühÂrer der IndusÂtrie- und HandelsÂkamÂmer (IHK) Erfurt, in einer aktuelÂlen PresseÂmitÂteiÂlung. Worin liegen die Gründe? Wie kann eine NachfolÂgeÂfiÂnanÂzieÂrung gut vorbeÂreiÂtet werden. Wir geben sechs Tipps für eine erfolgÂverÂspreÂchenÂde Finanzierungsanfrage.
Hemmnis FinanÂzieÂrung?
„Größtes Hemmnis bei der UnternehmensÂnachfolge bleibt die FinanÂzieÂrung – und das, obwohl das Umfeld mit histoÂrisch niedriÂgen Zinsen derzeit äußerst günstig ist“, sagt der ErfurÂter IHK-Chef Grusser. In der PresseÂmitÂteiÂlung heißt es weiterÂhin, dass trotzÂdem fast jeder zweite NachfolÂger FinanÂzieÂrungsÂproÂbleÂme hatte. Die aktuelÂlen Pläne des Baseler AusschusÂses zur europäiÂschen BankenÂreÂguÂlieÂrung verschärÂfen die SituaÂtiÂon umso mehr.
Doch ist dies der einziÂge Grund? Denn die HausbanÂken von zum GenerationsÂwechsel ansteÂhenÂden UnterÂnehÂmen sind zumeist an einer guten NachfolÂgeÂlöÂsung und damit der FortfühÂrung einer etablierÂten GeschäftsÂbeÂzieÂhung interessiert.
HausbanÂken sind an KundenÂbeÂzieÂhung interessiert
Denn unserer Meinung nach scheint nur ein Teil des Problems auf die steigenÂden EigenÂkaÂpiÂtalÂanÂforÂdeÂrunÂgen der Banken (Basel I-III) zurück zu führen sein. Vielmehr scheiÂtert die FinanÂzieÂrung einer UnternehmensÂnachfolge oft aufgrund ihrer mangelnÂden VorbeÂreiÂtung bereits weit vor der EntscheiÂdung für oder gegen eine Kreditzusage.
Somit sollte eine gute VorbeÂreiÂtung einer FinanÂzieÂrungsÂanÂfraÂge die folgenÂden Fragen beantworten:
1. Ist das UnterÂnehÂmen nachfolgefähig?
Ein wesentÂliÂches KriteÂriÂum für Banken ist die NachfolÂgeÂfäÂhigÂkeit eines UnterÂnehÂmens. Denn nachfolÂgeÂfäÂhig ist ein UnterÂnehÂmen immer dann, wenn sich der (neue) FirmenÂeiÂgenÂtüÂmer einen marktÂübÂliÂchen UnterÂnehÂmerÂlohn auszahlt und das EigenÂkaÂpiÂtal positiv verzinst wird.
Wird das zuvor genannÂte bereits nicht beantÂworÂtet, wird es kurz gesagt eng mit der geplanÂten FinanÂzieÂrung der UnternehmensÂnachfolge durch eine Bank.
2. Stellt der GeschäftsÂplan die ZukunftsÂerÂwarÂtung des UnterÂnehÂmens richtig dar?
Der GeschäftsÂplan umschreibt das VorhaÂben des UnterÂnehÂmensÂkäuÂfers im Detail: Ein BusinessÂplan stellt die Ziele des UnterÂnehÂmens für die nächsÂten drei bis fünf Jahre dar. Es beschreibt, mit welcher StrateÂgie und welchen (finanÂziÂelÂlen) Mitteln das UnterÂnehÂmen die gesetzÂten Ziele im WettbeÂwerbsÂumÂfeld erreicht.
Hierbei ist es selbstÂverÂständÂlich, einen realisÂtiÂschen BusinessÂplan abzugeÂben. Denn deutliÂche UmsatzÂsteiÂgeÂrunÂgen bzw. KostenÂsenÂkunÂgen müssen nachvollÂziehÂbar begrünÂdet werden. Wer seinen BusinessÂplan in realisÂtiÂschen AlterÂnaÂtiÂven denkt, konserÂvaÂtiv plant und diesen zudem plausiÂbel begrünÂden kann, wird einen Banker leicht von seinem VorhaÂben überzeugen.
Hier finden Sie weiteÂre Tipps zur ErstelÂlung eines GeschäftsÂplans für die FinanÂzieÂrung der Unternehmensnachfolge.
3. Bin ich die richtiÂge Person, um das UnterÂnehÂmen weiter zu führen?
Ein wesentÂliÂcher Punkt in allen FinanÂzieÂrungsÂgeÂspräÂchen ist die Person des NachfolÂgers. Nicht nur SeniorÂunÂterÂnehÂmer sondern auch Banken stellen sich die Frage, ob der NachfolÂger fachlich und persönÂlich zur ÜbernahÂme des UnterÂnehÂmens geeigÂnet ist. Ist das UnterÂnehÂmen klein und deshalb sehr vom Inhaber geprägt, spielt die passenÂde fachliÂche QualiÂfiÂkaÂtiÂon des ÜbernehÂmers eine besonÂders wichtiÂge Rolle für die RisikoÂbeÂwerÂtung durch die Bank. Eine gewisÂse BranchenÂnäÂhe zahlt sich hier für einen ÜbernehÂmer aus.
Bei größeÂren UnterÂnehÂmen hat ein FirmenÂinÂhaÂber oft UnterÂstütÂzung durch eine zweite FührungsÂebeÂne. Hier kann im EinzelÂfall auch einmal ein branchenÂfremÂder GeneraÂlist oder ein absoluÂter FachspeÂziaÂlist das UnterÂnehÂmen übernehÂmen. An dieser Stelle wird bei der RisikoÂeinÂschätÂzung neben den fachliÂchen auch stark auf die weichen FaktoÂren und die soziaÂlen KompeÂtenÂzen geachtet.
DarzuÂleÂgen ist in jedem Fall, wie Know-how-Lücken abgebaut oder durch die zweite FührungsÂebeÂne ausgeÂgliÂchen werden sollen.
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