Nicht nur im Landkreis Osnabrück sind Gewerbeimmobilien knapp. Denn die Wirtschaft ist angesichts der guten Konjunktur expansionswillig. Gleichzeitig führt der demografische Wandel dazu, dass viele Firmenchefs einen Nachfolger für ihre Firmen und auch für ihre Gewerbeimmobilien suchen. Sind Unternehmensnachfolgen in Osnabrück nicht erfolgreich, können langfristig Leerstände entstehen.
„Diese Entwicklungen müssen wir gezielt begleiten: Wir wollen Leerstände bei Gewerbeimmobilien durch frühzeitiges Eingreifen verhindern und ebenso vorhandene ungenutzte Flächen strategisch klug vermitteln“, so Siegfried Averhage bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt „Nachhaltiges Flächenmanagement“ im Kasinopark in Georgsmarienhütte. Der Geschäftsführer der Osnabrücker Land-Entwicklungsgesellschaft oleg begrüßte dazu rund 40 kommunale Vertretern aus dem Osnabrücker Land und den benachbarten Regionen.
Kluges Flächenmanagement verringert leere Gewerbeimmobilien
„Der Flächendruck nimmt auch im Landkreis Osnabrück immer mehr zu“, unterstrich Averhage. Mit ihrem Projekt wolle die oleg dazu beitragen, alle Flächenpotenziale im Osnabrücker Land auszuschöpfen und leerstehende Gewerbeimmobilien zu vermeiden. Was dabei zu beachten ist, skizzierte Lutz Greving, von der Prof. Burmeier Ingenieurgesellschaft, der über Chancen und Schwierigkeiten des Brachflächenrecycling referierte. „Grundvoraussetzung für die Umsetzung jedes Vorhabens ist die Bereitschaft und das Interesse der Flächeneigentümer an der Entwicklung der Fläche“, stellte der Experte klar: „Hier ist teilweise viel Geduld und stetiges Nachhaken erforderlich.“ Gleichzeitig ermunterte er jedoch die Kommunen, nicht nur auf die ganz großen Lösungen zu schauen: „Auch Kleinvieh macht Mist. Die Entwicklung kleinerer Brachflächen kann durchaus zur Erreichung des Ziels der Reduktion des Flächenverbrauchs beitragen, “ unterstrich Greving.
Diesem Ansatz trägt auch das Projekt „Nachhaltiges Flächenmanagement“ der oleg Rechnung, das von der Metropolregion Nordwest und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ unterstützt wird. „Genauso wichtig ist es jedoch auch, Leerstände zu vermeiden: Das kann durch eine gezielte Unterstützung von Unternehmen bei der Nachfolgesuche gelingen“, erläuterte Dieter Behrendt vom begleitenden ECOLOG -Institut für nachhaltige Bildung und Forschung. Er stellte eine Vielzahl von Einflussfaktoren auf das Brachfallen von Flächen vor: „Ein vorausschauendes Flächenmanagement kann deshalb viel bewirken.“
Nachfolge gesucht: Erfolgreiche Unternehmensnachfolgen in Osnabrück vermeiden Leerstände
Nachfolgeberater Ingo Claus richtete seinen Blick auf den demografischen Wandel und die zunehmende Zahl von Generationswechseln: „In den kommenden Jahren wird eine Vielzahl von Unternehmern Schwierigkeiten haben, eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge in Osnabrück und Umgebung zu organisieren.“ Gerade kleinere Unternehmen seien oft durch mangelnde Vernetzung und durch das herausfordernde Alltagsgeschäft nicht in der Lage, vorausschauend auf Nachfolgesuche zu gehen: „Hier bedarf es professioneller Unterstützung und einer guten Vorbereitung. Die Praxis zeigt, dass gut strukturierte Nachfolgen deutlich häufiger zum Erfolg führen.“
Wie es konkret um gewerbliche Leerstände im Landkreis Osnabrück aussieht, präsentierte oleg-Mitarbeiter Matthias Riepe. Er erläuterte, wie diese Flächen identifiziert werden und präsentierte die bisherigen Ergebnisse der Erhebung. Pilotkommunen für das Projekt sind zunächst Wallenhorst und Georgsmarienhütte, später sollen auch andere Gemeinden dazu kommen.
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